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  • AutorenbildSylvia Thiel

Andalucia - Los Boquerones de Málaga

Aktualisiert: 20. Apr. 2020


... oder auf Deutsch Sardellen nennt man die Einwohner Málagas und sie sind außerdem eine kulinarische Spezialität in der gleichnamigen Provinz.


Der Kaffee wird Málaga typisch als Nube, Sombra, Mitad, Corto, Semicorto Largo, Semilargo oder Solo bestellt, je nachdem wieviel Milch in der Tasse sein soll.



Spätestens das Erleben von Andalusien erinnert uns daran, dass auch die islamische Kultur Teil unseres Europas ist, die sich hier mit glanzvollen Bauwerken präsentiert und bis heute muslimische Traditionen bewahrt, ihre orientalischen Düfte in den Gassen der Altstadt von Granada verströmt oder ein tolerantes Zusammenleben verschiedener Glaubensrichtungen neben dem Jüdischen Viertel in Córdoba möglich ist.


Andalusien stand vom 7. bis 15. Jahrhundert unter islamischer Herrschaft und teilte sich in das Emirat von Sevilla und Kalifat von Córdoba und dem nasridischen Emirat von Granada. Sie erschufen in dieser langen Zeit prächtige Paläste und beeindruckende Moscheen. Nach der Reconquista 1487 begannen die katholischen Könige und frommen Königinnen Spaniens, viele dieser Wunderwerke zum Teil zu zerstören oder zu katholischen Gotteshäusern und Renaissancepalästen umzugestalten.


Vorschläge, Tipps und direkte Links zu einem Besuch der schönsten Städte Andalusiens finden sich in in einigen gut recherchierten Reiseblogs. An denen habe ich mich meistens mit besten Erfahrungen orientiert. Der wichtigste Hinweis ist wohl, den Besuch des Alhambra weit im Voraus zu buchen, was online sehr einfach geht und sich Vorort auszahlt, wenn man nicht Schlange am Eingang stehen möchte. Auch das Online-Busportal Omio bot mir eine schnelle Suche nach einem günstigen Bus von Ort zu Ort, wenn das für euch überhaupt in Betracht kommt. Auto mieten ist auch kein Problem.

Einfach mal die Blogs zu Andalusien im Internet durchgehen. Für mich hat sich vieles individueller und effizienter organisieren lassen.


Start in Málaga


Um es gleich vorweg zu sagen... ein Sightseeing im Sommer ist bei heißen Temperaturen um die 40°C (und mehr) ein mörderisches Unterfangen. Zu den schönsten Aussichten führen oft steile Pfade bergan mit wenigen schattigen Rastplätzen. Ohne eine große Flasche Wasser sollte man sich nicht auf den Weg machen. Beste Reisezeiten sind im März/April, wenn die Bäume zu blühen beginnen und Oktober/November bei noch lauen frühherbstlichen Tagen.


In Málaga treffe ich auf die ersten Spuren maurischer Bauwerke, der Alcazaba und das Castillo de Gibralfaro. Die sportliche Wanderung zur Festungs- und Palastanlage oberhalb der Stadt verspricht ein paar herrliche Aussichten in alle Richtungen der Stadt: in die nahen Berge der Sierra de Mijas, auf die Hafenanlagen der Stadt, auf das Mittelmeer in der Ferne, auf die historische Altstadt.



Die gepflegten Park- und Gartenanlagen sind sehr weitläufig, so dass man lange hier spazieren und geruhsam auf eine der vielen Bänke verweilen kann.

Der Frühling entfaltet schon zaghaft die Blütenpracht der Bäume. Selbst die Einwohner Málagas zeigen sich erstaunt über das frühe warme Wetter in diesem Jahr.



Málaga ist der Geburtsort des Malers und Bildhauers Pablo Picasso.

Claro, dass auch in dieser Stadt ein Picasso Museum zu besichtigen ist. Sein künstlerisches Gesamtwerk schätzt man auf 50 000 Objekten mit vielfältigen Ausdrucksformen und Techniken.

Umfassende Sammlungen sind in Kunstmuseen der ganzen Welt verteilt. Das in Barcelona ist eines der Museen, das in meinem Gedächtnis als sehr beeindruckend blieb. Leider ist die Dauerausstellung der Picasso- Sammlung in Málaga geschlossen.

Glücklicherweise ist eine ebenso sehenswerte Ausstellung mit Werken von Kandinsky, Klee, Klimt, Miró ... und eben Picasso zugänglich und ebenso ein Genuss für das Auge.


Die meiste Zeit verbringe ich auf den Strandpromenaden Málagas. Unter sonnenklaren Himmel atme ich die salzige Luft des Meeres und laufe barfüßig durch den feinen warmen Sand am Strand. Dass ich es so bewusst genieße, hat wohl auch mit meinen grimmigen Erinnerungen an die vermüllten Strände Brasiliens zu tun, wo das Meer und der Sand nicht mehr die Kraft besaßen, übelriechenden Schwaden, die ihnen unfreiwillig entstiegen, mit ihren sonst so natürlichen Wohlgerüchen zu überziehen.


In Málaga sehe ich auch Plastikgestühl weit hinter den Strandpromenaden, Café und Restaurants, die sich um Sauberkeit bemühen oder an ganz besonders gut besuchten Abenden tun es die Mülldienstleister.


Ana erzählt mir von Initiativen ihres Vereins für Nachbarschaftshilfe, deren Aktivisten sich immer wieder den Rücken krumm machen für einen sauberen Strand. Sie stellen originelle Sammelbehälter für Kippen und Plastikmüll auf, um die Besucher mit der Nase drauf zu stoßen.


Ich habe ein solches Umweltgewissen an Brasiliens Stränden oft vermisst und so kurz nach meiner Rückkehr spüre ich immer noch meinen Groll auf diese Art von Strandkultur kräftig in mir rumoren.


Ich besuche ein paar Tage später Málaga ein zweites Mal. Irgendwie scheint diese Stadt mich zurückzuziehen und festzuhalten zu wollen. Ich lasse es gerne zu und beginne von einem Leben für immer hier zu träumen... Lebe deine Träume!




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