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Las Cataratas Iguazú - Dem Wasser die Macht!

Autorenbild: Sylvia ThielSylvia Thiel

Die Iguazú- Wasserfälle teilen die Grenze zwischen dem nördlichsten Provinz Misiones von Argentinien und dem Bundesstaat Paraná im Süden Brasiliens. Sie zählen zu recht zu den sieben Weltwundern der Natur auf unserer Erde.


Von der brasilianischen Seite ist die Stadt Foz do Iguaçu Ausgangspunkt für die Panorama- Besichtigung des Wasserfalls. Er liegt etwa 25 km von der Stadt entfernt und ist mit dem blauen Shuttle-Bus der vorher am Flughafen vorbeifährt vom Terminal Urbano (3 Reales) erreichbar. Er hält direkt vor dem Eingang des Nationalparks.



Zu den verschiedenen Ausflugszielen wird man mit dem Jungle-Bus von Station zu Station gefahren. Man kann zwischendurch aussteigen, sich Zeit für die Aussichten lassen und dann weiterfahren. Lustige gelbe und orangefarbene Schmetterlinge begleiten die Fahrten. Die frechen Nasenbären, die auch hier den Touristen auf die Pelle rücken, heißen hier Quatis und sind nicht so niedlich, wie sie aussehen.

Die Wasserfälle auf der brasilianischen Seite haben ihren Reiz wegen ihres einzigartigen Panoramablicks und sind deshalb unbedingt ebenfalls sehenswert.


Auf der argentinischen Seite betrachtet man sie etwas mehr aus der Nähe und ist eher dichter dran oder sogar mittendrin, wenn man sich auf das Abenteuer einer Bootsfahrt mit Taufe unter den Wasserfällen einlässt. Ich lasse mich von Magda, einer Tourteilnehmerin überreden. Es lohnt sich auf jeden Fall (etwa 20 Euro).


Die Tour zu den Cataratas von argentinischer Seite startet vom Busterminal der Stadt Puerto Iguazú. Man kann von dort aus auch zur brasilianischen Seite fahren, muss aber unbedingt den direkten Bus dorthin an der Kasse erfragen, da dieser an der Grenze sowohl auf der argentinischen als auch auf der brasilianischen Seite auf die Touristen wartet, wenn sie ihre Einreiseformalitäten erledigen müssen. Dies geht eigentlich relativ schnell und unkompliziert.

Der Bus fährt bis zum Eingang des Nationalparks. Der Eintritt kostet umgerechnet 15 Euro. Gleich hinter dem Eingang wird man, gut ausgeschildert, zu dem oberen Rundgang, der einen Blick auf die verschiedenen Wasserfälle von oben erlaubt oder auf den unteren Rundgang, bei dem man eher direkt auf die herunter strömenden Wassermassen schaut, geleitet. Jede Ansicht ist atemberaubend schön. Für jeden Rundgang sind ungefähr zwei Stunden zu planen, wenn man es gemütlich nimmt.


Die Cataratas de Iguazú erstrecken sich über 2,7 Kilometern und zählen 20 größere und etwa 255 kleinere Wasserfälle. Gigantische Wassermassen bewegt der wohl mächtigste "Garganta del Diablo", der u-förmig eine 150 m breite und 700 m lange Schlucht bildet. Als ich ihn vor mir sehe, wird mir die gewaltige und unbändige Kraft der Natur bewusst, die wir Menschen niemals zähmen werden. Als vor einigen Jahren so viel Regenmengen fielen, dass mit 5000 Kubikmetern pro Sekunde doppelt so viel Wasser floss, wurde der eiserne Steg zur "Teufelschlucht" wie eine Streichholzschachtel von den Wasserfluten mitgerissen und unwiederbringlich zerstört. Es ist selbst mühsam, seine eigene Stimme bei dem tosenden Rauschen des Wassers zu verstehen.



Um sich diesem Ungestüm zu nähern, bringt ein kleiner Bummelzug uns zunächst zu dem nun neu errichteten Steg. Er ist etwa 1700 m lang und angesichts der Touristenscharen, die zu ihm strömen oder von ihm kommen, geht es nur gemächlich voran. Die Wasserlandschaften wechseln ihr Aussehen und in den Flussläufen schwimmen riesige Fische. In der Ferne stiemt der dichte Tropfennebel der herunterfallenden Wassermassen hoch und lassen erahnen, welche Wasserkraft uns erwartet. Die umgestürzten Träger der alten Eisenstege in den Flussläufen sind stumme Zeugen einer zerstörerischen Kraft.



Der Anblick des mächtigen Wasserfall verschlägt mir den Atem. Er ist von so vollkommener Schönheit und unbändiger Kraft. Wie klein scheinen wir Menschen neben so einer unaufhaltsamen Naturgewalt. Nach einer Weile wirken die faszinierenden Anblicke wie energetische Quellen, die ich einfach nicht mehr auf die Fotos bekomme und nur noch innerlich fließen und fühlen lasse. Was für ein Wunder der Natur!

Auf dem Rückweg rauschen noch lange die Bilder im Kopf nach und die folgende Bootsfahrt hinein in die Wasserfälle gibt mir zumindest für ein paar gewagte Momente das Gefühl von der Wasserfall-Familie wohlwollend aufgenommen zu sein.

Wasser weckt immer den Hunger. Unweit der Pfade finden wir einen weitläufigen "Comedor", also eine Picknick-Lounge. Wir müssen mit unserem Imbiss ziemlich auf der Hut sein vor den gierigen Coaties, den Nasenbären, die es auf das Essen abgesehen haben und sich nicht scheuen bis auf die Tische zu klettern. Sie scheinen zu vergessen, was ihnen die Natur Gesünderes bereitstellt.

Um den argentinischen Teil vollständig zu erschließen, braucht man etwa zwei, für den brasilianischen Teil des Naturparks einen Tag. Beide Anblicke haben ihren besonderen Reiz. Er wird nach meinem Geschmack etwas getrübt durch zu viel kommerzielle Betriebsamkeit der unzähligen Souvenirläden und den überdimensionalen gastronomischen Einrichtungen, die dann auch noch nicht einmal nachhaltig ausgerichtet sind. Das nimmt der Natur einiges von ihrer Unberührtheit und der Ruhe, in der sie sich entfaltet und ungestört leben möchte. Also, ein bisschen mehr Respekt, liebe Touri-Welt und pssst...

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