Das bezaubernde Córdoba, die Stadt mit den heißesten Sommertemperaturen Europas, schließt sich zunehmend vor meinen Augen. Die Coronavirus- Angst wird real.
Die eindrucksvolle Mezquita, die Kathedralmoschee aus dem 8. Jahrhundert, die im maurischen Baustil errichtet wurde und später Stilelemente der Gotik und des Barocks erhält, kann ich von Innen nicht mehr besichtigen. Mir bleibt ein Blick in den Innenhof und auf die schönen Gemäuer rundum.
Am nächsten Tag schließen die ersten Restaurants am Ufer des Guadalquivir. Ich schlendere durch die historische Altstadt mit ihren weißen Häusern und beschaulichen Plätzchen und verliere mich im hübschen jüdischen Viertel, wo ich besonders in der Calle Deanas einige kulinarische Leckereien verkoste und allerlei Souvenirlädchen noch geöffnet sind. Ich finde auch noch ein bisschen Flamenco-Feeling.
An der Puente Romano, der römischen Brücke aus dem 1. Jahrhundert, anderen anderer Seite der Torre de la Calahorra sich in die Höhe streckt, stehe ich eine ganze Weile und denke schweren Herzens darüber nach, die Stadt vorzeitig zu verlassen. In einem Café sprach die Kellnerin über den beabsichtigten Erlass einer Ausgangssperre, den die spanische Regierung am folgenden Montag zum Gesetz erhebt.
Am Sonntag bekomme ich den letzten Bus zurück nach Málaga, wo mich Ana mit offenen Armen empfängt, als mir die Tränen haltlos und ungehemmt über das Gesicht strömen.
Me enamoró en Andalucía.
Ein Stück meines Herzens bleibt im schönen Andalusien.
Ich komme zurück, um das zu erobern, was das Coronavirus nicht mehr bereit war, mir zu öffnen, aus welchem Grund es auch immer so heftig und unerwartet zu uns kam.
Comments