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AutorenbildSylvia Thiel

Meine Reisetipps für Chile

Chile erstreckt sich über rund 4300 km in Nord-Süd-Richtung entlang des Pazifischen Ozeans und quetscht sich zwischen ihm und den Anden mit nur 180 km Breite. Diese Entfernungen brauchen viel Zeit beim Reisen. In fast fünf Wochen gab es manche Highlights, für viele hätte ich mir mehr Zeit und Tiefe gewünscht. Und es bleiben "Lücken", die ich für kommende Reisen aufhebe.

Es ist ein sicheres, wenn auch kein günstiges Reiseland. Eine preiswerte Unterkunft liegt zwischen 25 und 35 Euro pro Nacht. Meist wird ein ausgiebiges Frühstück geboten, die Ausstattungen der Zimmer sind immer bestens. Ein Flughafentransfer ist ebenfalls möglich oder wird organisiert. Bei der Ankunft in Santiago mit viel Gepäck war das sehr hilfreich, wenn auch nicht die günstigste Variante.


Es gibt keine Probleme, es gibt nur Lösungen!


... wie immer in Lateinamerika!


Am meisten habe ich von den immer sehr hilfsbereiten Gastgebern profitiert. Sie kennen die bürokratischen Tücken ihres Landes und wissen, wie die (auch hier immer verspätete!) chilenische Uhr tickt. Inzwischen vertraue ich ihrer gelassenen Ruhe und lasse mich gern darauf ein abzuwarten. Es löst sich auch in Zeiten politischer Unruhe und trotz permanenten Streiks alles schneller als erwartet mit geduldiger Freundlichkeit.


Keine meiner Wünsche blieb offen, sei es um mir ein Taxi zu rufen, Busverbindungen zu zeigen, mir ein Ticket auszudrucken oder sogar ein Formular zu erstellen, wie die Genehmigung auf Rapa Nui zu reisen.

Also immer und alles beim Hotelbesitzer erfragen ist die beste Lösung für alles!


Die "Öffis"


Das öffentliche Verkehrsnetz ist hervorragend verknüpft und immer noch eine preiswerte Alternative mit gutem "Lookouts" in die Landschaft und Gesprächen mit Einheimischen, die ebenfalls immer gute Tipps haben.


Schon am gut aufgestellten Flughafen von Santiago (Berlin, nimm dir ein Beispiel!) findet man auf dem Weg zum Ausgang, alles was nötig ist: Geldautomaten, sämtliche Schalter, um sich beispielsweise ein Ticket für die günstigen Bus-Shuttles ins Zentrum (ca. 4, 50 Euro bei Centroaeropuerto oder turbus) zu kaufen, ein zuverlässiges Taxi zum fairen Preis zu mieten oder in der Touristenoffice, eine Stadtplanung zu erfragen.


Wichtig ist, die einmalig ausgestellte Migrationskarte (tarjeta única migratoria - sieht wie ein Bon aus!), die bei der Einreise ausgehändigt wird, gut aufzuheben. Sie erspart die eine oder andere Steuer oder manche undefinierbare Gebühr in Unterkünften oder bei Eintritten.



Eine Unterkunft mietet man am besten in der Nähe von Metro - oder zentralen Busstationen: Los Heréos, La Estación Central /La Borja, Parajitos. Hier halten auch die Shuttle-Busse zum Flughafen.





Für die Metro erwirbt man zunächst eine aufladbare Fahrtenkarte (1,70 Euro) und dann lässt man sich die gewünschte Fahrtenzahl am Schalter aufladen (eine Fahrt ca. 80 Cent). Die Rushhour sollte man gerade mit Gepäck lieber meiden! Dann ist die Metro brechend voll!

Die Buspreise sind ähnlich. Busse fahren in alle Richtungen, auch in die Vororte

( mit den Weinbergen!)


Überregionale Busse bringen einen günstig und sehr bequem in alle Städte. Man kann die Semi-Cama oder die etwas teurere Cama-Klasse wählen, also schlafen ist möglich. Verschiedene Busunternehmen bieten bei sehr langen Fahrten auch einen Imbiss an, Kino gibt es in verträglicher Lautstärke. Tickets sind immer in Zusammenhang mit dem Reisepass direkt am Schalter zu erwerben. Hier kann man 4 Stunden vorher auch umbuchen. Per online direkt bei der Busagentur geht es auch, aber meistens muss man das ausgedruckte Ticket vorzeigen. Einfach googeln, dann hat man auch einen Preisvergleich! pasajebus.com


Der alltägliche Lebensstandard in Chile ist teuer. Das liegt auch an den hohen Preisen für Strom, Gas und Wasser. Nicht ohne Grund empören sich die Chilenen derzeit bei heftigen Protesten über diesen unhaltbaren Zustand. Chile leidet am schlimmsten unter den Folgen der globalen Erderwärmung und hat seit den 90ger Jahren 37% seiner Wasserressourcen verloren. Es versteht sich also als Gast dieses Landes von selbst durch ein sparsames und nachhaltiges Verhalten solidarisch mit den Chilenen zu sein, die sich mir wie kein anderes Volk auf diesem Kontinent sehr umweltbewusst zeigen.


Patagonien


... sollte man rechtzeitig und vorausschauend gut planen und vorbuchen!


Patagonien wird am liebsten von November bis Januar bewandert. Der Frühling beginnt, die Natur erblüht, der Regen wird weniger und die Temperaturen liegen auch mal bei über 10 Grad Celsius. Für ein Aufenthalt sind 7 bis 10 Tage empfehlenswert.


Es ist ratsam, die Unterkünfte in den Camps, es sind nicht viele, schon ein bis zwei Monate im Voraus zu buchen. Gleiches gilt für Flüge oder Touren.


Einen Flug nach Punta Arena kann jeder buchen, der Wert auf den Besuch der Pinguin-Insel legt (auch vorbuchen!) oder die Stadt kennenlernen möchte. Nur Handgepäck auf dem 2- Stunden-Flug ist erlaubt. Es fährt ein Bus ins Zentrum (online buchen!) oder man nimmt die etwas teureren Taxis. Im Stadtkern befinden sich zwei Filialen von Busunternehmen, die Tickets für die mehrmals am Tag fahrenden Busse verkaufen. Man kann aber auch vom Flughafen direkt nach Puerto Natales mit dem Bus weiterfahren. Tickets kann man ebenfalls einfach online verbuchen. Die Fahrt nach Puerto Natales dauert circa zweieinhalb Stunden. Von hier fahren auch Busse nach El Calafate, also zur argentinischen Seite Patagoniens, falls jemand Lust auf mehr hat.


Ich habe meine Trekking -Tour online bei einer Agentur gebucht. Mir war es wichtig, professionell geführt zu werden. Der Guía war superkompetent. Außerdem musste ich mir keine Gedanken um die Unterkunft samt Zubehör und um die Rund-um-die-Uhr-Verpflegung machen. Dieses und noch viel Praktisches mehr wurde mir alles von der Tour- Agentur gestellt und hingestellt. Ich habe bei Denomades gebucht. Man findet sicherlich auch andere Anbieter.


Der W-Trek ist neben dem O-Trek die attraktivste Tour. Zu den Torres del Paine gibt es auch ein Tages-Trip im Angebot. Er ist eine weniger anstrengende Alternative.


Auch die Wahl des Campsites gleich neben dem Refugio war für mich die richtige Wahl. Im sehr soliden Regen und Sturm trotzenden Zelt schlief ich allein eingemummelt in dicken Schlafsack und großzügig weicher Isomatte. Das Refugio bietet kühle 6-Mann-Etagenbett-Dorms. Alle sanitären Anlagen sind im gepflegten Zustand. Wer mehr Luxus sucht, findet auch übersichtliche Hotels auch mit Spa-Bereich.


Achtung! Kein Internet und wenig Aufladestationen. Genießt die WhatsApp-Auszeit und dafür die wundervollen Landschaften. Eine Powerbank ist nützlich.


Das Essen war ausgiebigst und ausgezeichnet. In jedem Refugio gab es einen Willkommenstrunk. Das Tourunternehmen verteilte für unterwegs einen deftigen Sandwich-Snack mit allerlei Leckereien. Sogar für Vegetarier wird etwas zubereitet.













Die Chilenen bemühen sich sehr engagiert und mit viel Leidenschaft um die Erhaltung und Pflege dieser gigantischen Naturlandschaft. Sie bitten die Touristen oft um Mithilfe für einen nachhaltigen Tourismus. So trägt jeder seinen Müll immer selbst mit zurück in die Camps, Wege werden beachtet. Um die Tierwelt nicht zu stören, wandert man ruhig und leise durch die Landschaft. Wenn manchmal die Rast in den wenigen Refugios nicht immer preiswert erscheint, ist es gut, darüber nachzudenken, wieviel der Schutz dieser einzigartigen Naturwelt den Chilenen kostet. Wir leisten mit unserem Eintritt in den Nationalpark, Trinkgeldern und dem Kaffee im Refugio unseren geringen Beitrag, um dieses hervorragende Engagement für die gefährdete Umwelt, die sich hier deutlicher zeigt als irgendwo auf der Welt, zu achten und zu würdigen.


Rapa Nui - die Osterinseln


Es gibt Orte, die werden zukünftig immer schwieriger zu besuchen sein. So sind beispielsweise Machu Picchu oder die Galápagos-Inseln nur noch mit Sondergenehmigungen oder hohen Eintrittsgebühren zu erreichen. Ähnliche Entwicklungen eines sanften Tourismus mit dem Ziel die Besucherzahlen für die empfindlichen Naturreservate oder gefährdeten historischen Kulturstätten verträglich zu gestalten, zeigen sich hier.


Die Fluglinie LATAM bedient als einzige Fluggesellschaft diese Strecke mit wenigen und nicht sehr preiswerten Flügen.


Trotz Buchung und gültigem Visa wird seit 2016 auch eine sogenannte Erlaubnisgenehmigung für den Aufenthalt gefordert, die aber per online und kostenlos zu beantragen ist, an die email-Adresse gesendet und auch "paperless" nachgewiesen werden kann. Bei alldem hat mir der Hotelbesitzer geholfen.


Am Flughafen sah ich Passagiere, die es mit Hilfe eines Flughafenangestellten erledigen konnten.


Eigentlich ist fast die ganze Insel ein Nationalpark. Schon bei der Ankunft werden am Flughafen dafür die Eintrittskarte (etwa 54 Euro) verkauft, die zum Besuch aller Sehenswürdigkeiten berechtigen. Es ist ratsam, diese hier gleich zu erwerben.

Man kommt eh nicht drumrum.





Touren zu den Highlights der Inseln werden für etwa 100 Euro angeboten. Die historischen Kulturstätten sind in ein bis zwei Tagen erschlossen. Allerdings fehlt es den Guías oftmals an den qualifizierten Kenntnissen und es werden dann den Touristen auch mal gruselige Märchen über die Geschichte erzählt.

("Maoris" ist ein anderes Wort für "Maestro"... ein Meister der Herstellung von Statuen!!!! Selbst live so gehört! Betty und ich, wir haben uns schlapp gelacht!)

Einen Mietwagen zu mieten ist oft günstiger (50 Euro pro Tag). Es gibt auch Fahrräder, Miniroller, sogar Motorräder und Quads... aber das widerstrebt meinem Verständnis für nachhaltigen Tourismus und .... Ruhe!


Lebensmittel sind nicht so günstig. Obst und Gemüse baut man wenig auf der Insel an. Wer nicht im Hotel bedient wird, sollte sich ein wenig Verpflegung mitnehmen. Trotzdem unbedingt die Empanadas der Insel (bei Tía Betty) kosten und das einheimische Bier probieren...köstlich!




Die Insel kämpft mit den Folgen des zunehmenden Tourismusbooms, von dem sie allerdings auch lebt. Kürzlich wurde eine Recycling-Anlage in Betrieb genommen, um den wachsenden Müllbergen Herr zu werden.




Im Hafen von Roa Ranga schwimmen Meeresschildkröten, die sich hier in den Fischschwärmen Nahrung suchen. Es ist ein Schauspiel, es zu beobachten und versteht sich von selbst, sie nicht zu berühren oder wegen eines Fotos zum Verweilen zu zwingen. Ich habe tatsächlich Touristen sich ins Wasser stürzen sehen, um eines dieser Tiere festzuhalten, um sie zu hindern davon zu schwimmen. Unglaublich!


Bargeld finden


Ich fand es mitunter anstrengend in Chile zu Bargeld zu gelangen.


In den Banken stehen Geldautomaten. Sind die Banken an Wochenenden und Feiertagen geschlossen, sind auch die Geldautomaten nicht zugängig. Alternativ findet man wenige Geldautomaten dann in Supermärkten und Einkaufspassagen, vor denen die Menschen auch schon einmal Schlange stehen. Diese Standorte lernt man dann mit der Zeit sich zu merken.


Generell kann man gut mit der Kreditkarte überall bezahlen. Manche Unterkünfte lehnen das wegen der hohen Gebühren ab.


Und kommt dann noch die antikapitalistische Protestwut dazu, steht man auch mal vor zerstörten Geldautomaten.


Auf Rapa Nui scheitert eine Kreditzahlung häufig wegen des "wackligen" Internets.


Gracias a todos Chilenos por su gran amabilidad y por toda su generosa ayuda.
















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