Der Nordosten von Brasilien ist das Paradies exotischer Früchte. Es ist ein köstlicher Genuss, sie jeden Tag in einem frisch gepressten "Suco" oder pur zu genießen. Marli stellt jeden Morgen eine zubereitete Kanne mit Saft auf den Frühstückstisch gleich neben einer Platte verschiedener Obstsorten.
Bom pra chuchu! Super lecker!
In all diesen Früchten stecken wohl immernoch die kräftigen Sonnenstrahlen. Sie ließen das zuckersüße Fruchtfleisch reifen. Dieser exotische Geschmack liegt genussvoll auf der Zunge und verwöhnt den europäischen Gaumen ungewohnt. Unnachahmlich und kein Vergleich, wenn man diese Früchte in Europa kauft. Selbst der Gang über einen Obstmarkt ist ein Vergnügen für die Augen. Ich kann mich selten satt sehen und essen(!) an diesem ganz anderen Reichtum dieser Welt. Ein wahres Geschenk der Natur.
Und die Preise! Eine Ananas für 5 Reais (etwa 1 Euro) gilt hier als teuer, ebenso 5,99 Reais für ein Kilo Maracuja. Für mich haben getrocknete Caju-Kerne (Castañia/Cashewkerne)) einen stolzen Wert: 500 Gramm für 33 Reais (7 Euro).
Gleich am ersten Tag überreicht uns Marli das "Besteck" für das Kultgetränk brasilianischer Strandpartys: die Coco gelado. Sie schmeckt eisgekühlt am besten. Wer will, lässt sie beim "Macheten"- Coco- Verkäufer öffnen und genießt auch das Fruchtfleisch, das je nach Reife der Kokosnuss innen mal weicher oder härter ist.
Einige dieser exotischen Früchte entdecke ich völlig neu:
Machu Acerola Schneeapfel Ximenia
Die Cachu- Frucht trägt auf ihrer Oberseite einen Kern, der nach langer Röstung zu den uns eher geläufigen Cashew-Nüssen trocknet.
Die Acerola-Kirsche schmeckt sehr säuerlich, gehört aber zu den Früchten mit dem höchsten Vitamin C = Gehalt. Gut für das Immunsystem!
Der Schnee- oder Java-Apfel schmeckt ein bisschen wie Birne und ist knackig wie der bekannte Apfel. Ein Supersnack für nebenher.
Die Ximenia ist eine essbare Pflaume, ein wenig säuerlich. Aus ihren Kernen wird Öl für kosmetische Zwecke gewonnen.
Die Guava, portugiesisch Goiaba, hat ein süß-säuerlichen Geschmack und enthält viel Vitamin C und Calcium. Sie wird gern als Gelee verarbeitet und
im "bolo de rolo" verbacken.
Ananas und Mango werden auch gern in "Caipifruta" oder "Caipirosa" gemixt.
Bananen schmecken auch gekocht zu Cuzcuz und in Tapiocas mit Cocos, Käse und "Canela" (Zimt) als eine süße Variante.
Eigentlich besteht meine Ernährung im Moment nur aus diesen Früchten.
Brasiliens "Frutas" ... ach könnte ich sie doch auch in der Heimat haben!
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